Die ersten 500km mit dem Kona Elektro & ECO Modus

Heute habe ich wie angekündigt wieder die gleiche Strecke wie zuletzt absolviert, nur bin ich diesmal alles im ECO Modus gefahren. Ganz vergleichbar ist der Verbrauch jedoch nicht, da es heute um die 6-10° kühler war als letzte Woche. Bei der Abfahrt hatte es noch 13°C in der Tiefgarage, draußen aber nur 4-5°C. Ab 4° kommt übrigens im Display kurz eine Glatteiswarnung. Der Akku war zu 89% voll bei einer angezeigten Reichweite von 385km (inkl. Heizung) bzw. 397km ohne Heizung.

Der ECO Modus reduziert die Leistung des Motors bzw. auch die Heizleistung etwas, muss aber sagen, dass mir vom Fahrverhalten der ECO Modus nun bisher am besten gefällt, da hier einfach die Räder nicht durchdrehen 😉 und die Beschleunigung dennoch ausreichend stark ist.

Das erste Teilstück innerhalb Wiens mit einem kurzen Anteil an Stadtautobahn war insgesamt 7,8km lang, der Verbrauch lag hier bei 18,3kWh/100km bei 5°C Außentemperatur. Durch die Stadt war der Verbrauch also relativ hoch, dies ist zum Teil wohl auch der Topologie geschuldet, da es zwischendurch steiler bergauf geht (über einen Hügel bzw. auf die Autobahn rauf). Zum Teil bestimmt auch wegen der Heizung, da zu Beginn mehr Energie notwendig ist, um das kühle Auto aufzuwärmen (zusätzlich hatte ich noch kurz die Lenkradheizung aktiv, die vergleichsweise aber wenig Strom verbraucht).

Desweiteren habe ich (von Beginn an seit ich das Auto fahre) in den Einstellungen den “Winter Modus” aktiviert. Dies bedeutet, dass die Batterietemperatur vom Fahrzeug automatisch durch eine Zusatzheizung erhöht wird, um den Akku bei niedrigen Außentemperaturen zu schützen. Dadurch steigt der Verbrauch auch, es wird sich dann zeigen, wie die gleiche Strecke bei sommerlichen Temperaturen zu bewerkstelligen ist.

Die Gesamtstrecke war insgesamt 60,9km und der Verbrauch lag bei 22,4kWh/100km (bzw. 22,9kWh/100km kurz nach der Autobahn-Abfahrt – danach gab es noch ein Stück Landstraße, das den Verbrauch etwas verringerte). Die Strecke fuhr ich inkl. Stadtverkehr innerhalb von 37min, das entspricht einem Schnitt von ca. 99km/h. Ich versuchte hierbei ca. 135km/h lt. Tacho zu fahren, was in etwa 128-130km/h lt. GPS entspricht. Natürlich gab es verkehrsbedingt mal langsamere Teilstücke, aber auch kurze Sprints zum Überholen. Hochgerechnet auf 100% Akku (64kWh netto) würde dies einer Gesamtreichweite von ~285km bei dieser Geschwindigkeit im Mix mit ~70-80% Autobahn entsprechen. Der Boardcomputer zeigte bei Ankunft dennoch eine Restreichweite von 294km bei 69% Akkustand an. Ich weiß noch nicht, wie der BC dies berechnet, jedenfalls nicht basierend auf der letzten Strecke. Ich schätze der BC nimmt meine bisher gefahrenen Strecken im Mittel, was im Gegensatz zum Leaf auch nicht so schlecht ist.

Verbrauchswerte bei Ankunft
Verbrauchswerte bei Ankunft bei ca. 130-135km/h lt. Tacho, mit einem Schnitt von 99km/h inkl. Stadt-Anteil

Der Leaf hat den Verbrauch immer basierend auf der letzten Fahrt geschätzt. Das heißt, fuhr man schneller auf der Autobahn, dann wurde sofort weniger Reichweite bei der nächsten Vollladung angezeigt. Wenn ich das nächste Mal nach Oberösterreich fahre (mit viel Autobahnanteil) wird dieser Schätzwert dann vermutlich niedriger liegen, also eine geringere Restreichweite anzeigen. Mal sehen 🙂

Während der Fahrt habe ich auch getestet, wie sich der LFA (Lane-Following-Assistent) verhält, wenn man das Lenkrad nicht angreift. Nach den ersten beiden Warnungen wird der LFA dann einfach temporär deaktiviert. Es findet keine Bremsung und auch keine Lenkunterstützung statt.

Warnmeldung des Spurhalte-/folgeassistenten, wenn man das Lenkrad nicht angreift
Warnmeldung des Spurhalte-/folgeassistenten, wenn man das Lenkrad nicht angreift

Bei der Rückfahrt habe ich die Geschwindigkeit auf ~120-125km/h lt. Tacho reduziert und ich hatte für den Autobahnanteil von 51,8km einen Verbrauch von 20,2kWh/100km innerhalb von 29min. Laut Höhenprofil ging es bei der Hinfahrt stetig / leicht bergauf, und somit bei der Rückfahrt im Schnitt leicht bergab. Diese Daten entsprechen einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 107km/h für den Autobahnanteil (der Vergleich zur Hinfahrt ist hier noch nicht ganz fair/möglich, weil zu Beginn ja auch der Stadtverkehr dabei war, der bei der Rückfahrt noch fehlte).

Nach insgesamt 59,5km und 37min Fahrt hatte ich letztendlich einen Verbrauch von 19kWh/100km (ca. 97km/h Durchschnittsgeschwindigkeit). Insgesamt war der Akku bei Ankunft noch zu 51% gefüllt, bei einer angezeigten Restreichweite von 214km (bzw. 219km ohne Heizung) laut Boardcomputer.

Also effektiv war ich nicht wirklich langsamer, obwohl ich eigentlich langsamer fuhr. Desweiteren hatte ich wegen der geringeren Geschwindigkeit einen um ca. 3kWh/100km geringeren Verbrauch als bei der Hinfahrt (jedoch Achtung, auch andere Topologie).

In meinem ersten Artikel beschrieb ich diese ähnliche Strecke – wenn man hier gleiches mit gleichem vergleicht, kommt folgendes dabei raus:

StreckeHinfahrt 9.11.Rückfahrt 9.11.Hinfahrt 10.11.Rückfahrt 10.11.Hinfahrt 18.11.Rückfahrt 18.11.
Außentemperatur11°14°10-11°11°
Durchschnittsgeschwindigkeit~79km/h~79km/h97km/h98km/h (Autobahnteilstück mit 131km/h Schnitt)~99km/h~97km/h
Streckenlänge61,8km62,6km62,9km64,5km60,9km59,5km
Fahrzeit47min47min39min39min37min37min
Verbrauch in kWh/100km17,217,722,824,322,419
Geschwindigkeit Autobahn lt. Tacho~120km/h~120km/h~140km/h~140km/h++~130-135km/h~120-125km/h
FahrmodusSPORTSPORTSPORTSPORTECOECO
Heizung aktiv?nein, außer kurzfristig zum Entfeuchtenteilweise immerimmerimmerimmer

Ansonsten als kurzes Fazit über die nun ersten 500 gefahrenen Kilometer: Bin immer noch äußerst zufrieden mit dem Fahrzeug. Hier in Wien habe ich keine eigene Ladestation mehr und bin auf die öffentliche Infrastruktur angewiesen und mit diesem Fahrzeug bedeutet dies überhaupt keinen Stress. In meiner Gasse ist auch eine dieser neuen City-Ladestationen der Wien Energie, die mir bisher zu teuer war, da ich momentan hauptsächlich noch bei gratis Ladestationen volllade und damit gut auskomme (bzw. die eine DC-Schnellladung in Grafenwörth zum Testen mit Maingau).

Es gibt aber momentan ein super Angebot der EnBW (Beitrag im Goingelectric.de Forum), bei welchem jeder Ladevorgang für AC nur 1 Euro bzw. DC nur 2 Euro kostet, egal bei welchem der unterstützten Anbieter. Darunter befinden sich auch die City-Ladestationen der Wien Energie. Das Einrichten der App geht super flott, es wird nur eine Kreditkarte benötigt. Wenn man keine besitzt, kann man auch auf diverse Prepaid-Möglichkeiten, wie z.B. Cash4Web, zurückgreifen.

Ansonsten habe ich nochmal in der Bedienungsanleitung nachgelesen zum Thema Warntöne. Es ist offenbar wirklich so, dass wenn man die Musik/Radio aufgedreht hat,  die Warntöne der diversen Assistenten dann nicht mehr wirklich hörbar sind. Diese kommen offenbar aus einem eigenen Lautsprecher und werden nicht über die Anlage abgespielt. Finde ich aus Sicherheitssicht suboptimal, aber gut zu wissen.