Am 10.11.2018 fuhr ich diese Strecke von Wien Richtung Tulln/Krems erneut, diesmal kurzfristig den EVN Schnelllader in Grafenwörth als Ziel. Dort traf ich mich mit einem Forenmitglied (goingelectric.de), damit hier der Platz mit dem Schiebedach mit 189cm Körpergröße getestet werden kann. Nachdem ich geschrieben hatte, dass ich oben manchmal mit den Haaren bei meiner Größe von 186cm leicht streife, war dies hier aber kein Problem. Das Verhältnis Beinlänge zu Oberkörper ist einfach ausschlaggebend. Somit kann ich nur empfehlen ab dieser Körpergröße am besten mal vor dem Kauf/Miete/Leasing irgendwo Probe zu sitzen.
Los gefahren bin ich bei km-Stand 199 mit einer Restreichweite von 268km (lt. Anzeige aber im Comfort-Modus ohne Heizung, daher nicht so gut vergleichbar). Die Hinfahrt nach Grafenwörth auf der gesamt 62,9km langen Strecke bei einer Außentemperatur von ca. 10-11° erfolgte mit einer Tachogeschwindigkeit von ca. 140km/h (in real gemessen via GPS ca. 6-7km/h weniger). Ab und zu habe ich auch mal im Verkehrsfluss überholt bzw. bin dem Verkehr entsprechend langsamer unterwegs gewesen. Anfangs habe ich in der Stadt durch Stau/Ampeln einiges an Zeit verloren, weshalb ich insgesamt 39min unterwegs war – dies entspricht dennoch einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 97km/h. Die Heizung war auf dieser Strecke die ganze Zeit auf 22° eingestellt und aktiviert. Zu Beginn hatte ich auch kurz die Lenkradheizung eingeschaltet, dies ist ein tolles Feature, wenn man zu kalten Händen neigt 🙂
Die Straße war leicht feucht und teilweise nass und stellenweise gab es auch leichten Nebel. Der Verbrauch von 22.8kWh/100km für dieses Teilstück mit den 17″ Winterreifen war somit zu erwarten und schreckt mich nicht. Bei einer Netto-Akkukapazität von 64kWh käme immer noch eine Reichweite von ca. 280km zu Stande. Es wird sich zeigen, ob man diese Werten bei einer rasanteren Fahrweise im Winter für Autobahnstrecken als realistisch betrachten kann, oder ob Temperaturen um oder unter Null nochmal ein Stück an Reichweite einbußen werden. Ich denke wenn dann kaum, da ich die Heizung bereits aktiviert hatte.
In Grafenwörth habe ich dann zum ersten Mal seit längerer Zeit die Maingau Ladekarte getestet. Inzwischen bin ich Maingau-Stromkunde und zahle daher bei den von Maingau unterstützten Ladesäulen (Roaming) aktuell nur 2 Cent pro Minute. Die EVN-Ladesäule in Grafenwörth kann damit genutzt werden und dies funktionierte mit der RFID-Karte auch einwandfrei (die App habe ich nicht getestet, da es mit der Karte einfach schneller geht).
Geladen wurde von Beginn weg mit 42kW und dies trotz der rasanten Fahrt von zuvor. Im Vergleich zum Leaf ist dies ein top Wert. Der Kona verfügt über eine flüssigkeitsgekühlte Batterie und der Leaf hat als Temperaturmanagementsystem nur die Drosselung der Ladeleistung implementiert (auch als #Rapidgate bekannt), wenn der Akku zu warm wird. Dies habe ich bereits mehrfach hier im Blog in älteren Artikeln beschrieben. Vergleichbar ist dies natürlich nicht ganz aufgrund des Preisunterschiedes, dennoch ist es schade, da der Leaf somit für weitere Strecken (>300-400km) auf der Autobahn einen gewissen Nachteil hat.
Nach ca. 16min um 17:06 war der Akku bereits von 40% auf 56% geladen und es wird angezeigt, dass es noch 1h 19min bis 100% bzw. 26min bis 80% dauern würde. Zu diesem Zeitpunkt wurde mit 44kW geladen. Es gibt hier im goingelectric.de Forum eine gute Übersicht über die Ladekurven. Um 17:36 war der Akku zu 82% gefüllt, das Auto meldete noch eine Ladezeit von 49min bis 100%. Dies ist alleine aus zeitlichen Gründen auch anderen gegenüber, die auf die Ladestation angewiesen sind, dann nicht mehr zu empfehlen hier noch auf 100% zu laden. Bei 82% zeigte der Kona bereits eine Reichweite von 364km an (ich glaube das Foto habe ich im Sportmodus gemacht mit Heizung, bin aber nicht mehr sicher).
Nachdem wir nun das Auto ausreichend begutachtet und Probe gesessen und über diverse Themen geredet haben, habe ich das Auto bei 87% Kapazität abgesteckt.
Die Heimreise nach Wien trat ich nun etwas rasanter (ebenfalls wieder im Sport-Modus) an, um auch hier Verbrauchswerte für extremere Fälle zu ermitteln. Die Straße war weiterhin teilweise feucht bzw. leicht nass, großteils aber trocken, weshalb die höheren Geschwindigkeiten kein Problem darstellten. Die Außentemperatur lag bei ca. 11° C. Der Verkehr war auch entsprechend gering, weshalb ich direkt von Grafenwörth bis zur ersten Geschwindigkeitsbegrenzung (100km/h) die Strecke von 35,1km in 16min absolvieren konnte. Dies entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 131km/h. Der Verbrauch lag hierbei bei 27,9kWh/100km! Hochgerechnet auf die Akkukapazität würde dies eine Reichweite von ca. 230km bedeuten. Für diese Geschwindigkeit ein super Wert. Auf 230km Reichweite kam ich beim Leaf in etwa bei einer gemischten Strecke von 70% Autobahnanteil mit max. 120km/h und den Rest Stadt/Land-Verkehr.
Den Leaf mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 131km/h zu fahren würde bedeuten, dass zum Einen der Akku heiß wird, zum Anderen auch die Reichweite entsprechend stark schmilzt (wie auch beim Kona). Ich war früher mit dem Leaf des öfteren die Strecke von ca. 60-65km nach Wien in eine Richtung schneller (also 130-140km/h lt. Tacho) unterwegs, den Rückweg musste ich dann aber langsamer fahren, um auf der sicheren Seite zu sein.
Nach diesem rasanten Teilstück über 35km kam eine 100km/h Begrenzung, danach ging es wieder rasant weiter bis zur Stadtgrenze Wien, wo zuerst 80km/h auf der Stadtautobahn erlaubt waren und anschließend dann normaler Stadtverkehr. Angekommen bin ich zu Hause nach insgesamt 64,5km Strecke und 39min Fahrzeit mit einem Verbrauch von 24,3kWh/100km (ca. 98km/h Durchschnittsgeschwindigkeit). Bei dieser gemischten Fahrstrecke (ca. 70-80% Autobahnanteil) bei sehr rasanter Fahrt auf der Autobahn käme immer noch eine gesamte Reichweite von 263km raus.
Bei Ankunft zu Hause zeigte der Boardcomputer 65% SOC an bei einer Rest-Reichweite von immer noch 285km. Wie der BC dies berechnet ist mir noch nicht ganz klar, da der Akku bei dieser Fahrweise hochgerechnet weit nicht so lange durchhalten würde.
Kurz nach der Abfahrt Tulln (Richtung Wien) macht die Autobahn einen Knick. Mir ist gerade noch rechtzeitig eingefallen, dass ich hier den Spurhalte/-folge Assistenten testen könnte, aber für ein Video hat die Zeit leider nicht mehr gereicht. An dieser Stelle hat der Nissan Leaf mit ProPilot nie funktioniert. Der Kona ist hier eigenständig mit ca. 140km/h lt. Tacho bei Dunkelheit gefahren und hat die Kurve geschafft. Der Wagen hat zwar kurz gependelt dann, aber immerhin 🙂 Bin sehr zufrieden damit! ABER ich hatte bisher keinen einzigen Warnton, dass der Assistent die Spur verliert und das ärgert mich ein wenig, da es doch gefährlich werden kann. Bisher blinkte nur dieses grüne Lenkrad-Symbol, wenn die Sensorik die Spur nicht mehr erkennt. Beim gestrigen Beitrag sieht man auch, dass er dann beinhart geradeaus weiter fährt. Der Leaf hat hier dann einen kurzen Warnton von sich gegeben und man wusste sofort, dass man nun das Steuer übernehmen muss.
Eventuell gibt es noch ein Einstellung hierzu, die ich nicht gefunden habe, aber es wundert mich doch, da gerade diese Fahrzeuge doch bei jeder Kleinigkeit irgendwie piepsen.
Heute Sonntag testete ich dann auch zum ersten Mal die AC-Ladung an einer 22kW Ladestation, d.h. maximal 7,3kW einphasig für den Kona. Angesteckt habe ich das Fahrzeug bei einer Restreichweite von 285km und 64% SOC um ca. 11:32 Uhr. Die verbleibende Ladezeit wurde mit 4h 5min angezeigt und geladen wurde sofort mit 7,2kW. Bei Rückkehr zum Wagen um ca. 14:06 Uhr war der Akku bei 89% und eine Restreichweite von 404km, restliche Ladezeit bei angezeigten 7,1kW wären noch 1h 20min gewesen.
Ansonsten bin ich auch vom KRELL Soundsystem positiv überrascht. Die Bässe sind super und der Klang ist aus meiner Sicht auch bei unterschiedlichen Musikstücken sehr gut. Dieses gut abgestimmte Soundsystem ist natürlich nicht vergleichbar mit den original Lautsprechern im Leaf (im 2.Zero, Tekna mit Bose habe ich bisher nie Probe gehört). Ich habe ja im Blog beschrieben, wie man die Lautsprecher im Leaf austauscht, dies kann man sich beim Kona jedenfalls sparen.
Zum Schluss noch ein Foto, wo man sieht, dass der go-e Charger selbst mit den ganzen Adapterkabeln gut im Kofferraum verstaut werden kann. Ich werde jedoch wohl noch irgendetwas unterlegen, damit das Plastik nicht am Blech während der Fahrt scheppert.
In nächster Zeit werde ich wohl mehr im ECO-Modus fahren, zum Einen um den Verbrauch zu testen, zum Anderen auch, weil mich das ständige Durchdrehen der Reifen sowohl im Comfort- als auch Sport-Modus ein wenig ärgert 😉 Ich fahre oft gerne etwas zügiger los und selbst wenn man sich zurückhält quietscht es oder rutscht man ganz leicht.