Mein letzter Blog-Beitrag ist, das Corona-Jahr 2020 ausblendend, doch schon etwas in die Jahre gekommen und es wird Zeit nach etwas Neuem. Mein Kona Elektro hat vor ein paar Tagen genau die 40.000km Marke erreicht, exakt zeitgleich zur Produktvorstellung des neuen Hyundai IONIQ 5 am 23. Februar 2021. Wäre Corona nicht gewesen, hätte ich wohl die 40.000km schon früher erreicht, aber ich war 2020 doch um einiges weniger unterwegs.
Der Kona Elektro ist nach wie vor ein tolles Fahrzeug und bezüglich Effizienz äußerst gut unterwegs. Einige Bereiche haben mich aber die letzten Monate gestört, die insbesondere auch erst durch Corona vermehrt zum Vorschein kamen. Zum einen wird mir der Kofferraum immer wieder zu klein und ich muss die Rückbank umlegen, und das oft bei einem normalen Wochen-Einkauf und eventuell noch einen Rucksack oder Schultasche des Kindes dazu und schon hat nichts mehr Platz. Dann sollte man schon daran denken das Ladekabel (das ich üblicherweise in der Fächereinlage unterhalb des Kofferraumbodens verstaue) vorher herauszunehmen. Der geringe Platz im Kofferraum (332l bzw. umgeklappt 1070l) kann ärgerlich sein, aber damit kann man noch ganz gut leben, wenn man nicht gerade zu dritt oder viert auf Urlaub fährt.
Zum anderen sind mir als Mietgaragenparker ohne Lademöglichkeit daheim während der zahlreichen, noch immer zum Teil andauernden Corona-Lockdowns einige Ladestationen weggefallen, die ich bisher z.B. während des Trainings im Fitnessstudio genutzt habe. Dies bedeutet, dass ich nicht wie früher das Fahrzeug nebenbei aufladen kann, sondern mehr gezielt planen muss. Üblicherweise fahre ich fix jede Woche ca. 250-300km und somit steht wöchentlich eine Vollladung an (meine Reichweite ist derzeit im Winter immer zwischen 350-400km bei meiner Fahrweise- bzw. strecke, im Sommer ca. 50-100km mehr). Und hier kommt nun der Nachteil meines 2018er Kona Elektro ins Spiel: der einphasige AC-Lader. Bei den meisten 11kW-Stationen erhalte ich somit nur ca. 3,7kW-Ladeleistung, bzw. bei den Tanke Wien Energie Ladestationen (vorausgesetzt man lädt alleine dort), zumindest 22kW einphasig, also ca. 7,2kW effektiv. Das bedeutet, dass das Fahrzeug ca. 17h bei 3,7kW oder 9h bei 7,2kW lädt, wenn das Fahrzeug komplett leer ist. Das fehlende BlueLink-Feature meines 2018er Konas zum Ablesen des Ladestands (SOC) über das Smartphone ist hier dann noch das Tüpfelchen auf dem i – das wäre doch des öfteren praktisch gewesen.
Glücklicherweise bietet Wien Energie einen günstigen Nachttarif an, mit welchem ich da teilweise auf 12-15ct/kWh gekommen bin (vorausgesetzt ich lade alleine, sonst erhöht sich der Preis gleich mal automatisch wegen der geringeren Ladeleistung). Aber wäre da nicht das ständige Umparken zu Uhrzeiten, die doch nerven können. Tagsüber mit 2,90 Euro pro Stunde ist der Tarif für einen einphasigen Lader eher uninteressant.
Hoffentlich werden in Österreich auch rasch kWh-Tarife (Abrechnung nach Lademenge, nicht nach Dauer) etabliert, wie es momentan der EMC Österreich in einer Petition fordert. Bei einer Tankstelle würde auch niemand auf die Idee kommen, nicht die Menge an Liter Benzin zu verrechnen, sondern wie lange man dort steht und dann vielleicht noch mit unterschiedlichen Schlauchanschlüssen und Durchflussgeschwindigkeiten abzuzocken.
Aber hier kommt auch der neue IONIQ 5 ins Spiel.
Der neue IONIQ 5 basiert auf der E-GMP Plattform von Hyundai, das bedeutet das Fahrzeug wurde von Grund auf neu und von Beginn an als Elektroauto konzipiert, im Gegensatz zum Kona Elektro, der auf einer Verbrennerplattform basiert. Dies bietet zahlreiche Vorteile, wie z.B. auch einen komplett flachen Boden im Innenraum. Aber auf die verschiebbare Mittelkonsole und Rücksitze bin ich besonders gespannt.
Ich habe nun schon eine Weile mit dem IONIQ 5 geliebäugelt, da die Specs hervorragend sind. Die voraussichtliche Reichweite von ca. 450-500km WLTP mit dem großen Akku von 72,3 kWh (derzeit noch nicht homologiert und abhängig, ob Heckantrieb oder Allrad) ist mit der neuen 800V-Ladetechnologie von 10% auf 80% in 18min bei HPC Schnellladern im Nu wieder aufgefüllt, laut Hyundai entspricht dies ca. 100km Reichweite in 5 Minuten. Dies ist übrigens eines der ersten Autos in dieser Preisklasse mit dieser Ladetechnik, die unter anderem auch im Porsche Taycan steckt. Die Reichweite sollte somit in etwa die des Konas entsprechen, also ein richtig guter Wert für ein weitaus größeres Fahrzeug (4,2m Länge vs. 4,6m).
Mir viel wichtiger ist aber der verbaute dreiphasige 11 kW-Lader AC – ja klar, das können inzwischen schon viele aktuelle E-Fahrzeuge (und auch der Kona Elektro in aktuellen Baujahren), aber meiner eben noch nicht. Dadurch erwarte ich mir sowohl einen Komfort- als auch Kostenvorteil – zumindest bei den derzeit noch aktuellen Minutentarifen in Österreich. Momentan lade ich aus einer Kombination von EnBW (Hyundai-Tarif, entspricht dem Vielllader-Tarif aber ohne Grundgebühr, mit 29ct/kWh AC und 39ct/kWh DC und einer Blockiergebühr ab vier Stunden) an HPC Schnellladern >50kW oder AC tagsüber, der EMC Österreich Ladekarte für 50kW DC bzw. der Tanke Wien Energie Karte für den Nachttarif.
Und wenn ich schon den Kona-Kofferraum bemängle, der IONIQ 5 hat bis zu 531l bzw. 1591l bei umgelegter Sitzbank. Zusätzlich gibt es noch einen Frunk (Ablage unter der Motorhaube) mit 24l bei Allrad-Antrieb bzw. 57l bei Heckantrieb. Ideal für das Ladekabel 🙂
Die Vorstellung des IONIQ 5 kam für österreichische Verhältnisse äußerst knapp, da es hier nur mehr bis Ende Februar (also wenige Tage) eine 14% Investitionsprämie auf Elektrofahrzeuge gibt. Somit kommt der IONIQ 5 aktuell bei ähnlichen Miet/Leasing-Konditionen bei INSTADRIVE (dort wo ich derzeit mit dem Kona Elektro Kunde bin) auf nahezu die gleiche monatliche Rate (wie für meinen aktuellen Kona). Laut Auskunft bei INSTADRIVE haben sie derzeit auch noch einige Fahrzeuge zur Verfügung. Nach dem 28.2. wird der Preis dann entsprechend erhöht, da die Investitionsprämie wegfällt.
Nachdem die Konditionen auch mit meiner Firma geklärt waren, steht nun dem IONIQ 5 nicht mehr viel im Wege, außer der (zum Glück doch relativ kurzen) Lieferzeit von ca. 18 Wochen. 🙂 Bestellt habe ich übrigens die Farbkombination “Lucid Blue Pearl” mit dunklem Interior und bin schon sehr gespannt darauf, wie auch die zahlreichen anderen coolen Features des Fahrzeugs. Impressionen zu den unterschiedlichen Farben finden sich in folgendem Youtube-Video (Direkt-Link zur blauen Farbe):
Das aus meiner Sicht derzeit umfassendste Youtube-Video mit Informationen und Details zum IONIQ 5 findet sich hier:
Spätestens im Sommer 2021 nach erfolgter Auslieferung des IONIQ 5 werde ich das Fahrzeug dann wohl wie gehabt ausgiebig testen 🙂