Wie bereits beim Kona, wollte ich auch beim IONIQ 5 den für mich unzureichenden Standard-Papierfilter gegen etwas Hochwertigeres tauschen, um Staub, Schadstoffe oder Gestank, wie z.B. Abgase, möglichst aus dem Innenraum von Fahrer und Mitfahrenden fernzuhalten. Immerhin handelt es sich beim IONIQ 5 um ein abgasfreies Fahrzeug und man wird dadurch automatisch sensibler auf Gerüche der leider noch allgegenwärtigen, stinkenden Verbrennungsmotoren. Der IONIQ 5 verfügt zwar über ein automatisches System, um auf Umluftbetrieb umzuschalten, wenn der Hebel für die Reinigung der Frontscheibe mit Waschflüssigkeit betätigt wird, aber dass es Gerüche automatisch fernhält, wäre mir bisher nicht bekannt. Macht vermutlich auch wenig Sinn (leider) dies zu automatisieren, da man somit ständig auf Umluft fahren müsste im alltäglichen Verkehr, und dadurch nicht nur die Scheibe rascher beschlägt, sondern auch die Luft trockener und muffiger wird – der Hals wird es einem Danken.
Nachdem ich im Goingelectric.de Forum gelesen habe, dass es von Mann wieder den “FreciousPlus” Filter gibt, der mit dem IONIQ 5 bereits kompatibel ist, habe ich diesen (Mann FP 23 024) vorab bestellt (kostet ca. 30-40 Euro je nach Shop zzgl. Versand) und konnte somit gleich am ersten Tag der Übergabe den Filter wechseln. Es handelt sich bei diesem Filter um einen Aktivkohlefilter gegen gröbere Partikel wie Staub, Pollen oder Reifenabrieb bzw. Feinstaub, aber auch Gerüche und Schadgase wie Ozon oder Stickoxide. Zusätzlich verfügt die “FP”-Variante des Filters eine zusätzliche biofunktionale Lage, welche freie Allergene binden soll und gegen Bakterien und Schimmelpilze hilft. Also angeblich. Eine Schimmelpilzkultur wollte ich dann doch nicht züchten für meine Tests 🙂
Es liegt auch noch eine kurze Beschreibung in der Packung bei, die noch folgende Verbraucherinformationen enthält, die gleiche wie schon beim Filter für den Kona:
“MANN-Filter Innenraumfilter FreciousPlus mit biozidem Schutzschild enthalten den Wirkstoff Dimethyltetradecyl [3-(trimethoxysilyl)propyl] ammonium chloride (EINECS-Nr.: 255-451-8 / CAS-Nr.: 41591-87-1). Dieser ist durch diese Funktionalisierung vor der Vermehrung von (gram-positiven und gram-negativen) Bakterien, Hefen und Mikropilzen geschützt.“
Es gibt übrigens auch ein kurzes Anleitungsvideo von Hyundai, um den Filter selbst zu tauschen.
Der Filterwechsel geht auch wie beim Kona sehr rasch und ist innerhalb weniger Minuten ohne Werkzeug erledigt. Im Gegensatz zum Kona, befindet sich der Zugang zum Filter nicht im Handschuhfach innen, sondern vorne unter der Motorhaube. Dies hat Vorteile, da man dann nicht das Handschuhfach ausräumen muss, aber auch Nachteile, weil man dann den Frunk ausräumen muss, haha 😀 Das Handschuhfach ist übrigens kein herunterklappbares Teil wie bei den meisten Fahrzeugen, sondern als Schublade entwickelt worden. Spannende Idee, es wird sich zeigen wie praktikabel dies wirklich ist – also ob ein(e) BeifahrerIn da mit den Beinen ansteht, oder ob man als Fahrer da überhaupt gut reinkommt, da man ja von oben reingreifen muss und nicht von vorne.
Zum Tausch des Filters öffnet man nun die Motorhaube mit dem kleinen Hebel bei der Fahrertür im Fußraum und merkt anschließend gleich die Gasdruckfedern, welche die Motorhaube geöffnet halten, im Gegensatz zum manuellen System beim Kona. Als erstes fällt hier der relativ aufgeräumte Motorraum mit dem Frunk auf, also dem vorderen Kofferraum. Bei der Allrad-Variante fällt dieser um ca. die Hälfte kleiner aus als beim Heckantrieb, aber es findet sich immer noch genug Platz, um das Schuko-Ladekabel und meinen go-e Charger inkl. Zubehör zu verstauen. Nur das Schuko-Anschlusskabel des go-e Chargers konnte ich nicht mehr unterbringen, aber das benötige ich so gut wie nie und liegt daher hinten im Kofferraum unter der Abdeckung.
Wie auch beim Original-Filter zu erkennen, ist es wichtig den “Air-Flow”, also die Strömungsrichtung der Luft, zu beachten und den Filter entsprechend richtig einzusetzen. Der neue Filter hat ebenso eine Kennzeichnung, also einfach wieder genauso reinschieben.
Den neuen Mann-Filter muss man etwas fester reinschieben, aber er sitzt auf den Millimeter genau, hat auch Vorteile, dass dann auch seitlich kein Spalt mehr bleibt. Danach schließt man den schwarzen Verschluss wieder und klemmt das Plastikteil im Frunk darauf. Das wars auch schon, einfacher geht es nicht mehr 😉
Und weil ich schon dabei bin, hier noch Fotos vom Kofferraum bzw. konkret was sich unter der Abdeckung befindet. Der Boden ist auch mit Stoff bedeckt, aber nicht verklebt, was natürlich gleich mal bedeutet hat, dass ich den halben Bezug in der Hand hatte, als ich dieses Notfall-Reifenkit mit einer Hand rausnehmen wollte, da es mit Klettstreifen versehen ist. Ansonsten ist trotz riesigem BOSE-Subwoofer in der Mitte gerade noch ausreichend Platz, um das Nötigste unter der Abdeckung zu verstauen. Wer noch mehr Platz benötigt und auf den Sound verzichten kann, muss diesen wohl ausbauen, oder eine Ausstattungsvariante ohne BOSE-Sound wählen. Ich bin mit der Größe des Kofferraums aber sehr zufrieden, ist ein riesiger Fortschritt, insbesondere was die Tiefe anbelangt, im Vergleich zum Kona.
Ich bin mit dem FP-Filter nun innerhalb der ersten vier Tage Fahrzeugbesitz bereits knapp 800 km gefahren und die Gerüche blieben wirklich Großteils fern. Warum Großteils? Weil auch Mann nur mit “nahezu” wirbt und nicht sämtliche Gerüche abgewehrt werden können, vor allem wenn sie aus dem Innenraum kommen 😀 Scherz Beiseite, Abgase habe ich bisher noch keine gerochen, aber die Scheibenwaschanlage sehr wohl, obwohl ja eigentlich das zuvor erwähnte automatische System auf Umluft umstellen sollte. Muss ich wohl noch näher beobachten.