Am 31.5. musste ich von zu Hause jemanden aus St. Pölten vom Bahnhof abholen (~40km einfache Fahrstrecke, davon 80% Autobahnanteil mit ~120km/h) und nach Schönberg am Kamp bringen (~50km von St. Pölten entfernt). Geplant war beim “Schrägen Vogel” (Weinbau/Heuriger Groll) in Mollands zu essen, aber nachdem wir zuviele Personen für ein Auto waren, musste ich von Schönberg noch ein zweites Mal nach Mollands fahren und somit kamen nochmal ca. 7,5km Fahrstrecke dazu (ein Teil davon stark bergauf).
Als sich der Familienbesuch dem Ende neigte (und nach dem guten Essen 😉 ) und nachdem der Zug nicht auf sich warten lässt (insb. wenn man an die Uhrzeiten zw. 9-15 Uhr der WESTRegio-Tiefpreis Tickets der Westbahn gebunden ist 😉 ) haben wir die Rückreise von Mollands nach St. Pölten angetreten (50km).
In St. Pölten angekommen hatte ich noch ca. 30% SOC übrig (lt. Leaf Spy). Nach Hause wäre ich wohl noch ohne Weiteres bei gemäßigter Fahrt gekommen, aber der Akku wäre dann ziemlich leer gewesen. Nachdem in St. Pölten ein kostenloser Schnelllader bei Lidl vorhanden ist, wollte ich auch die Erwärmung des Akkus bei sommerlichen Temperaturen (~30-33°) messen, um danach gemäßigt bei 120km/h lt. Tacho auf der Autobahn nach Hause zu fahren – und nicht mit höheren Geschwindigkeiten wie beim letzten Test.
Glücklicherweise war die Ladestation trotz Feiertag funktionsfähig und ich konnte diese nutzen. Am Parkplatz bei Lidl angekommen steckte ich den OBD2 Dongle an und startete Leaf Spy zum Loggen der Ladung.
Der Akkustand war lt. Leaf Spy bei 30% SOC (was am Display des Autos stand habe ich leider nicht notiert). Die Akku-Temperatur lag bei ca. 36-37° bei Ankunft am Parkplatz. Die Schnellladung startete direkt mit 30kW. Ich wollte auch wissen, ab wann die Ladeleistung runterzuregeln beginnt und zumindest bis zu dieser Zeit warten. Somit habe ich laut Musik aufgedreht und natürlich auch die gesamte Ladezeit die Klimaanlage aktiv gehabt, da es im Auto bzw. draußen ziemlich warm war.
Die 30kW Ladeleistung blieben die nächsten ~40min konstant. Erst ab ca. 75% SOC begann die Ladegeschwindigkeit langsam runterzuregeln und ich habe dann die Ladung bei im Auto angezeigter Ladeleistung von ~27kW abgebrochen (~80% SOC).
Die Temperatur des Akkus stieg während des Ladens auf 49°C an. Die Anzeige im Display des Leafs war noch nicht im roten Bereich.
Nach dem Laden fuhr ich ca. 10min im Ortsgebiet bis zur Autobahnauffahrt. Die Akku-Temperatur hat sich hierbei um ca. 0,3°C verringert, stieg aber auf den nächsten 20min Autobahnfahrt mit ~120km/h Tacho (116km/h GPS im Leaf Spy Log) wieder auf bis zu 51°C an. Ob dies jetzt durch die Schnellladung selbst (verzögerte Erwärmung) oder durch die Fahrgeschwindigkeit aufgetreten ist, kann ich nicht beurteilen. Zu Hause angekommen bin ich mit 50,6°C Akku-Temperatur – die Anzeige war aber nie im roten Bereich.
Hier ist noch ein Auszug des Leaf Spy Logs zum Download. Bei Abfahrt hatte ich ca. 80% SOC und bei Ankunft zu Hause dann 63% SOC. Das bedeutet, hätte ich nicht geladen, wäre ich wohl mit 13% (30-17) SOC zu Hause angekommen.
Bei unserem Fahrprofil mit relativ viel Autobahnanteil und 120km/h Fahrgeschwindigkeit und oft ansteigendem Höhenprofil würden wir somit ca. ~400km schaffen (1x 220km + 220*80% mit einer Schnellladung von 40min), bevor #rapidgate mit einer drastisch reduzierten Ladeleistung überhaupt ein Thema wäre. Die km-Angaben sind jetzt lt. Display vom Leaf gerechnet und ohne den Puffer, der lt. Leaf Spy dann noch im Akku vorhanden ist.
Nach nun mehr als 4000km mit dem neuen Leaf sind wir immer noch sehr zufrieden, da sämtliche alltäglichen Fahrten (häufig Wien hin/retour mit Kurzstrecken innerhalb Wiens mit ~160-170km Gesamtstrecke) locker ohne Zwischenladung möglich sind. Die bisherigen Schnellladungen waren abgesehen von der Fahrt von Landsberg nach Hause nie wirklich notwendig sondern nur zum Testen. Längere Strecken fahren wir äußerst selten und somit passt der Leaf optimal zu uns 🙂