Das Auto – Hyundai Ioniq electric

Zum Hyundai Ioniq electric wurde im Internet bereits soviel geschrieben und erzählt und gezeigt, dass hier ein weiterer detaillierter Beitrag sowohl für Leser als auch Verfasser nicht allzu sinnvoll wäre 😉 Erste Anlaufstelle für Details von A-Z ist jedenfalls das Goingelectric.de Forum.

Nichtsdestotrotz gibt es ein paar nennenswerte Eigenschaften dieses schnittig aussehenden Elektroautos, die ich hier aus meiner persönlichen Erfahrung ohne viel praktische “E”-Erfahrung, teilen möchte.

Zum Einen ist die leuchtende Farbe “Marina Blue” des Testwagens wirklich ein Blickfang und gefiel allen, die in die Nähe des Wagens kamen, äußerst gut. In den weiteren Blog-Einträgen gibt es ein paar Fotos. Generell dürfte Hyundai hier sehr schöne Farben anbieten. Die Form selbst ist natürlich neben der Farbe auch Geschmackssache, kommt jedoch bei (noch) Nicht-Elektro-Enthusiasten recht gut an. Bekannte hatten beim Thema “Elektroauto” nur Fahrzeuge wie den Renault Twizy im Kopf und waren ganz erstaunt darüber wie ich mit einem “normalen” Auto vorgefahren bin.

Zum Anderen sind kleine Details wie kabelloses Aufladen des Handys positiv nach meiner 6-tätigen Probefahrt in Erinnerung geblieben und dieses Feature ist jedenfalls ein nice-to-have, da man durch WLAN-Accesspoint, Bluetooth und GPS doch etwas erhöhten Verbrauch hat und nach jeder längeren Autofahrt war das Handy wieder komplett aufgeladen. Sehr schön 🙂 Irgendwie hatte ich als Techniker gleich weitere Gedanken diese Fläche, auf der das Handy aufliegt, mit einem NFC Tag zu versehen, um z.B. GPS, Bluetooth usw. automatisiert zu aktivieren, da ich dies normalerweise deaktiviert habe.

Android Auto ist ebenfalls sehr praktisch, wenn man Google Maps gewöhnt ist. Der Zugriff auf die Musik gestaltet sich somit sehr einfach, was die längere Test-Autofahrt nach Oberösterreich mit Hörbüchern für meinen Sohn erträglicher machte. Es dauerte mit meinem Galaxy S7 jedoch eine Weile, bis ich es zum Laufen gebracht habe, da anfangs die Fehlermeldung auf dem Telefon kam, dass die installierte Version nicht kompatibel sei. Irgendwie ging es dann aber doch nach mehrmaligem Anstecken und die App wurde aktualisiert (was vorher nicht ging). Danach funktionierte es immer auf Anhieb.

Die Schaltwippen / Paddels zum Einstellen der Stärke der Rekuperation finde ich ziemlich toll und diese habe ich auch relativ oft genutzt, um z.B. eine “Punktlandung” hinzulegen, wenn eine Geschwindigkeitsbeschränkung oder ein Ortsgebiet auftauchte, oder um auf Segeln umzustellen – der Wagen rollt und wie 🙂 Das einzige, das ich mir wünschen würde, wäre die Möglichkeit, die Reku-Stufe über die Paddels auch während der Nutzung des Tempomats einstellen zu können. Beim Ausschalten des Tempomats kann es dann schon mal passieren, dass man zuvor in Reku-Stufe 3 war und der Wagen stark bremst, obwohl man eigentlich weitersegeln wollte. Dies habe ich z.B. bei meiner Probefahrt mit dem BMW i3 gar nicht gemocht, dass immer gleich so stark bei Deaktivierung des Tempomats abgebremst wurde. Muss für den hinteren Fahrer verwirrend sein.

Die Beschleunigung des 120 PS Autos mit 295nm ist akzeptabel, habe aber ehrlich gesagt etwas mehr Biss erwartet – ja ich hatte den Sportmodus aktiviert 😉 evtl. war mir die Probefahrt des i3 noch in Erinnerung, der ja doch über mehr Leistung (natürlich in anderer Preisklasse) verfügt. Beim Beschleunigen an der Ampel ist es praktisch, könnte aber eine Spur besser sein, insbesondere im Bereich von 50-100km/h zum Überholen.

Dieses Auto ist meine erste Fahrt mit einem etwas besser ausgestatteten Fahrzeug. Ich habe somit zum ersten Mal auch ein Fahrzeug mit Abstandstempomat und ich finde, dass dies bis auf ein paar Ausnahmen relativ gut funktioniert. Die Ausnahmen, die mir aufgefallen sind, wären z.B. auf der Autobahn, wenn jemand abfährt, dass  oft stark runtergebremst wird, obwohl ein Mensch normalerweise weiterfahren würde, “da es sich eh ausgeht” bis das andere Fahrzeug weg ist. Außerdem waren Kurven auf der Landstraße problematisch, wenn auch nicht immer, aber das Fahrzeug hat z.B. korrekt gebremst, in der Kurve aber dann den Vordermann offenbar verloren und dann plötzlich stark beschleunigt, was natürlich suboptimal ist, wenn man dann auf die eingestellten 100km/h “raus” beschleunigt. Hier ist natürlich besondere Aufmerksamkeit trotz oder gerade wegen der technischen Sicherheitsfeatures gefordert.

Das automatische Spurhaltesystem funktioniert auch, überraschenderweise sogar relativ gut. Das Piepsen doch wieder mal ans Lenkrad zu greifen ist etwas nervig, weswegen ich dann oft die Hände nur mehr am Lenkrad hatte und das System einfach arbeiten ließ. Es gab auch Situationen, wo dieses System schneller reagierte als ich, besonders in Kurven auf der Landstraße, insofern eine gute Unterstützung gewesen. Es war nur anfangs etwas ungewohnt, wenn ich lenken/korrigieren wollte, dass ein Widerstand spürbar war.

Ein negativer Punkt ist mir bei meinen etwas über 1000km in 6 Tagen mit nahezu jedem Wetter außer Schnee hängengeblieben. Die Lichtautomatik. Super Feature, das unser altes Auto auch nicht hat, aber warum bitteschön schaltet sich das Licht bei Regen nicht automatisch ein, wenn der Regensensor sowieso die Scheibenwischer (und das macht er wirklich gut) einschaltet? Das habe ich stark vermisst, da ich doch ziemlichen Starkregen auf der Autobahn hatte. Oder es war ein Bedienfehler 🙂 Das wäre jedenfalls leicht durch ein Software-Update zu beheben und evtl. wird dies ja mal implementiert.

So, aber jetzt gehts los.