6 Tage Hyundai Ioniq electric – Wie ging es los?

Nach langem Mitlesen (seit ca. 2015) in diversen Diskussionsforen zur Elektromobilität (Goingelectric.de und tff-forum.de) war für mich klar, dass in naher Zukunft ein Elektroauto unseren 2008er Baujahr Euro4 Diesel-Kombi ablösen soll. Als Erstauto. Nicht als Zweitauto. Das bedeutet für mich aber auch gewisse Reichweiten, welche ich immer erreichen möchte, ohne extra nachladen zu müssen. Auch im Winter auf der Autobahn ohne mich hinter LKWs verstecken zu müssen oder auf der Landstraße ein Verkehrshindernis zu sein. Somit komme ich auf eine Minimal-Anforderung von ca. 200km echter Reichweite im Winter, um eine “Hausstrecke” von Niederösterreich nach Oberösterreich mit kleinem Puffer für Ungewisses oder kurze Weiterfahrten abdecken zu können. Diese Strecke fahre ich einige Male im Jahr und diese muss für mich ohne Nachladen locker fahrbar sein. Desweiteren wird kein E-Auto momentan die Ladekapazitäten eines Kombis ersetzen, aber eine gewisse Kofferraumgröße sollte das neue Auto trotzdem haben.

Die meisten derzeit am Markt in Österreich verfügbaren Elektroautos (außer Tesla in anderer Preiskategorie oder die neue Renault Zoe – einfach zu klein) erreichen dies noch nicht, weshalb ich vom Opel Ampera-E sehr angetan war und mich frühzeitig auch bei Opel informierte. Nur um dann im Oktober 2016 enttäuscht zu werden, dass vor 2018/2019 in Österreich kein Ampera-E auftauchen wird. Und wenn dann nur in homöopathischen Dosen zu einem Preis, der für mich nicht mehr massentauglich/akzeptabel ist (weit über 40.000 Euro in passabler Ausstattung).

Nachdem ich dann im Herbst 2016 bereits, wenn auch nur für kurze Zeit, den Nissan Leaf (~15-30min Probefahrt) und den BMW i3 (30-45min Probefahrt) getestet habe, fiel die nächste Auswahl auf den Hyundai Ioniq electric, welcher trotz vergleichsweise kleinem Akku mit 28kWh (netto) durch die äußerst gute Effizienz des Antriebs und Elektrik bzw. CW-Wert höhere Reichweiten erzielen kann, als z.B. der Nissan Leaf mit seinen 30kWh (brutto). Ursprünglich hatte ich den Ioniq rein aufgrund der Akku-Kapazität gar nicht auf dem Radar, aber die positiven Berichte auf Goingelectric.de ließen mich etwas umdenken und ich verfolgte auch mehr diesen Bereich des Forums.

Ende Dezember 2016 war ich daher bereits bei Autohaus Graf in Kirchberg am Wagram, um ein Angebot einzuholen, aber der Importeur lässt in Österreich keine Rabatte zu und ich wartete zunächst einmal ab. Das sehr gute Angebot mit hohem Rabatt, das ich von Autohaus Sangl in Landsberg (Bayern) erhielt, war hier natürlich mit den Preisen in Österreich nicht mehr vergleichbar, es stand aber zu dieser Zeit auch schon die Ankündigung des neuen Nissan Leaf im Raum, weshalb ich weiter unentschlossen blieb. Insbesondere auch weil mir die 28kWh immer noch zu wenig vorkamen.

Das Land Niederösterreich bietet seit März 2017 noch bis Ende diesen Jahres eine Aktion ein Elektroauto 6 Tage lang um nur 60 Euro auf Herz und Nieren zu testen. Also war für mich klar, den Ioniq im Detail zu testen, ob dieser nicht doch passend wäre, auch wenn in der Zwischenzeit die Lieferzeiten exorbitant angestiegen sind und bei Neubestellung nun wohl weit mehr als 10 Monate Wartezeit anstehen.

Somit bin ich vor einigen Monaten zu Autohaus Graf, um einen Slot für mich zu reservieren. Nun Ende August / Anfang September 2017 war es endlich so weit und ich hatte auch perfekte Wetterverhältnisse, d.h. von 25° Sonne bis 11° im starken Regen so einiges dabei (außer Schnee) und musste daher teilweise mit Klimaanlage und auch Heizung fahren.

Bevor ich nun näher auf die 6 Tage Probefahrt aus meiner Sicht eines Noch-Nicht-E-Auto-Fahrers eingehe, ein paar Worte zum Auto selbst.