Fahrzeug Import nach Österreich

Die Anschaffung des Nissan Leaf stellte mich vor neue Herausforderungen. Zum Einen war dies der erste Fahrzeug-Neukauf überhaupt (bisher nur gebrauchte Autos), zum Anderen dann gleich ein Import aus Deutschland. Warum überhaupt Import? Weil ich bei sämtlichen von mir kontaktierten österreichischen Händlern in meiner Umgebung nur die Information erhielt, dass kein Rabatt gegeben werden könne (“da es ja eh eine Förderung gibt”). Beim Autohaus Schaller kam ich auf einen um ca. 3000 Euro günstigeren Kaufpreis als in Österreich (basierend auf meinen Listenpreis “Angeboten” und inkl. Förderung für Niederösterreich) nach Abzug aller Förderungen bzw. Berücksichtung der unterschiedlichen Steuersätze und Importkosten. Dafür – und weil ich die super Unterstützung von chrissy fördern wollte – fahre ich gerne die weitere Strecke zur Abholung, auch um hierbei gleich die Strecke entsprechend testen zu können. Normalerweise fahre ich so weite Strecken gar nicht mit dem Auto sondern Zug.

Nachdem ich im goingelectric.de Forum ständig mitlese, habe ich auch die Berichte der Hyundai Ioniq Besteller aus Österreich sehr wertgeschätzt. Im goingelectric.de Wiki gibt es auch eine sehr hilfreiche Anleitung bzgl. Fahrzeugimport, welche vieles in ausreichendem Detail beschreibt. Desweiteren hilft die entsprechende help.gv.at Seite auch gut weiter, da auch nochmal beschrieben ist, welche Unterlagen man wofür bzw. wann benötigt.

Ich möchte an dieser Stelle nur kurz Erfahrungen widergeben, welche sich auf den Import für den Nissan Leaf beziehen.

Zuerst musste der zuständige Importeur für Nissan in Erfahrung gebracht werden. Die Information dazu ist ebenfalls auf der help.gv.at Seite zum BMVIT verlinkt. Dort findet man in der Liste der Bevollmächtigten das Unternehmen WVTA Fahrzeugdaten GmbH, welches ebenfalls wieder einige sehr hilfreiche Informationen bzgl. Import anbietet. Auf dieser Seite steht relativ unscheinbar in Klammern angeführt, dass sämtliche Unterlagen auch eingescannt per Email übermittelt werden können. Dies war besonders vorteilhaft, da nur mehr ungefähr eine Woche Zeit blieb für Genehmigung, Bezahlung der Erwerbssteuer, Zulassung und Abholung.

Ich habe vom Autohaus Schaller am Freitag, 9. März zu Mittag die Fahrzeugpapiere per Email erhalten und diese dann noch am selben Tag am Nachmittag an die Firma WVTA übermittelt. Dort hatte ich bereits ein paar Tage zuvor angefragt, ob man die Rechnung für den Import auch schon im Voraus bezahlen könnte, um alles zu beschleunigen. Leider nein. Aber WVTA ist sehr auf zack. Bereits Montag früh um 08:45 Uhr wurde mir die Rechnung über 168 Euro (brutto) per Email übermittelt. Wenn man das Wochenende außer Acht lässt, war somit die Genehmigung innerhalb äuußerst kurzer Zeit erledigt. In derselben Email stand geschrieben, dass man den Genehmigungsdatenbankauszug auch gleich erhält, wenn man die Einzahlungsbestätigung übermittelt. Gesagt, getan. Um 10:04 Uhr am gleichen Tag noch trudelte per Email wieder der Auszug als PDF ein.

Ich schaffe es an diesem Tag leider nicht mehr vor 12 Uhr zum Finanzamt, weshalb ich dies gleich am nächsten Tag in der Früh erledigte. Auch hier hatte ich bereits zuvor mit der zuständigen Person telefoniert, um noch Themen wie “keine NOVA für Elektroauto – was soll ich denn da ausfüllen?” zu klären. Die sehr freundliche Auskunft war, dass das NOVA2 Formular nicht vollständig ausgefüllt werden muss und man dies dann auch vor Ort gemeinsam machen könne (was aber dann gar nicht notwendig war). Entsprechend habe ich nur die Fahrzeugdaten und den Netto-Kaufpreis ausgefüllt. Alle anderen Rechenoperationen habe ich den Experten überlassen 🙂

Nach ca. 15-20min beim Finanzamt inkl. Bezahlung der Erwerbssteuer war das Thema erledigt und ich kontaktierte die Zulassungsstelle in unserer Nachbarortschaft. Meine Versicherung hatte bereits zuvor die Versicherungsbestätigung an die Zulassungsstelle übermittelt und wir haben dort bereits vor ein paar Wochen unser Wunschkennzeichen bestellt, damit dies auch wirklich rechtzeitig verfügbar ist.

Beim Telefonat jedoch ein kurzer Schockmoment, da die Dame am Telefon meinte, dass sie die Papiere im Original für die Zulassung benötigen würde. Auf meine Mitteilung hin, dass bisher alles digital ausgereicht hat, meinte sie ich solle doch mal übermitteln was ich so habe (COC/Genehmigungsauszug usw) und zum Glück war dies auch digital in Ordnung. Wäre auch sehr verwunderlich, wenn der Fahrzeugimporteur die Genehmigung selbst mit eingescannten Dokumenten durchführen kann und dann die Zulassung nicht gehen sollte. Aber es ging alles gut aus und somit konnte ich unser neues Fahrzeug am 14. März bereits zulassen und die Kennzeichen ausfassen.

Nachdem man alle Unterlagen beisammen hat, also Rechnungen von Auto und Wallbox bzw. Elektriker, Zulassungsschein, Bestätigung vom Stromanbieter (oder Rechnung) über 100% Ökostrom und ein unterfertigtes Formular zur “Förderungsabrechnung“, kann man die Bundesförderung einreichen. Im Fall bei mir in Niederösterreich wird auch gleich automatisch die Landesförderung mitgemacht. Hier die umfassende Checkliste, nach welcher ich auch vorgegangen bin.

Nur mehr 3x schlafen bis zum vereinbarten Abholungstermin am 17. März. Leider ist chrissy an diesem Tag selbst nicht anwesend, weshalb mir einer seiner Mitarbeiter das Fahrzeug übergeben wird.