Aufmerksam geworden durch diesen Beitrag im Goingelectric.de Forum, wollte ich auch für meinen Kona Elektro den Innenraumfilter wechseln, da ich den Gestank auf den Straßen einfach nicht mehr ausgehalten habe. Man wird durch das Elektroautofahren doch irgendwie sensibler auf Gerüche im Straßenverkehr, auch wenn ich bereits früher manchmal gerochen habe, wenn der vordere Fahrer im Auto geraucht hat…
Bei vielen meiner inzwischen fast 16000 Kilometer seit November 2018 habe ich auf Umluft geschaltet. Jetzt im Nachhinein denke ich mir, warum habe ich den Filtertausch nicht gleich zu Beginn erledigt. Würde ich jedem klar empfehlen, den Original-Filter des Kona EV rauszuschmeißen, da dieser jedenfalls kein Aktivkohle-Filter ist und die Luft nur vor dem gröbsten Schmutz reinigt, aber Schadstoffe oder irgendwelche Abgase darf man sich weiterhin reinziehen. Die Lunge wird es einem danken. Am besten nun überall mit dem Auto hinfahren mit gefilterter Luft, haha 🙂 Aber für ein Auto in dieser Preisklasse wäre wohl auch noch ein vernünftiger (Original-)Filter dringewesen. Ein Luftgütesensor, der automatisch auf Umluft umstellt, ist dann ganz bestimmt zuviel von Hyundai verlangt 🙂 (sogar die günstigere Zoe kann das, ohne sie jetzt schlechtzureden). Ganz klar führend in dieser Hinsicht ist jedoch der “bioweapon defense mode” bei Tesla. Aber zurück zum Thema.
Was macht man nun als IT-Mensch, bevor man etwas kauft? Richtig. Man wirft eine Suchmaschine an. Und somit kam statt des Corteco oder MANN CUK Filters, die im Foren-Beitrag verlinkt waren, ein dritter Filter ins Spiel – der MANN Filter FP 2433, ein biofunktionaler Innenraumfilter mit dem Zusatznamen “FreciousPlus“, der mich sofort am Papier überzeugte.
Gefunden habe ich ihn über dieses Youtube-Video, in welchem auch beschrieben wird, dass dieser für den Kona Elektro passt! (eigentlich hab ich zuerst ja in etwa nach “wie tausche ich den Kona EV Filter” auf Youtube gesucht und bin da eben auf diesen neuen Filter gestoßen, aber egal ;))
Ich habe den Filter sofort auf Amazon für nicht ganz 20 Euro bestellt, leider war knapp eine Woche Lieferzeit, da der Filter aus einem Lager aus Frankreich kam. Aber diese Woche warten hält man dann auch noch aus und stellt wieder auf Umluft.
Der Tausch des Filters geht sehr rasch vonstatten und ist selbst für Laien innerhalb von 1-2 Minuten inkl. Öffnen der Packung erledigt. Man dreht mit der Hand einfach nur im Handschuhfach diese Befestigungen an der Seite links und rechts auf, klappt das Handschuhfach runter, öffnet eine Klappe, alter Filter raus, neuer Filter rein. Fertig. Und halt noch die Luftstrom-Richtung beachten. Und wieder alles zumachen. Das wars.
Laut Werbung von MANN, hat dieser “FreciousPlus” Filter neben einer Partikelfilter-Lage gegen Pollen, Dieselruß und Feinstaub bzw. einer Aktivkohle-Lage gegen Gerüche, Schadgase und Ozon noch eine zusätzliche Biofunktionale-Lage gegen Allergene, Bakterien und Schimmelpilze. Ob letzteres funktioniert kann ich nicht beurteilen, eine Schimmelpilzkultur wollte ich im Auto jetzt auch nicht wachsen lassen. Für mich besonders relevant war der Aktivkohlefilter, ob die grausigen Gerüche fernbleiben. Und das tun sie. Großteils!
Es liegt auch noch eine kurze Beschreibung in der Packung bei, die noch folgende Verbraucherinformationen enthält, für die Chemiker, oder jene die sich noch an ihre Allgemeinbildung erinnern können: “MANN-Filter Innenraumfilter FreciousPlus mit biozidem Schutzschild enthalten den Wirkstoff Dimethyltetradecyl [3-(trimethoxysilyl)propyl] ammonium chloride (EINECS-Nr.: 255-451-8 / CAS-Nr.: 41591-87-1). Dieser ist durch diese Funktionalisierung vor der Vermehrung von (gram-positiven und gram-negativen) Bakterien, Hefen und Mikropilzen geschützt.“
So, was kann er nun, der neue Filter. Ich bin inzwischen mehr als 300km damit gefahren und bin äußerst zufrieden und war großteils ohne Umluft aktivieren zu müssen unterwegs. Es gab bisher genau drei Fälle, bei welchem ich externe Gerüche im Auto riechen musste. Zwei Mal waren es irgendwelche vom Aussehen her ziemlich alte Fahrzeuge (irgendein Kleintransporter/Bus und so ein Jeep-ähnliches Gefährt). Das dritte Mal war beim Vorbeifahren in Nettingsdorf bei der Papierfabrik. Der dort übliche Geruch drang auch ins Auto ein.
Ansonsten war der Filter bisher absolut zuverlässig selbst in Tunnels, bei welchen ich mit aktivierter Klimaanlage bei 31° Außentemperatur unterwegs war und das Auto ziemlich viel Außenluft eingesaugt hat. Doch man roch nichts im Innenraum. Gar nichts. Irgendwann tu ich es mir an und mache mal das Fenster im Tunnel auf, nur so zum Vergleich.
Und beim Rausfahren aus dem Tunnel war ich dann doppelt erfreut, da sich das Auto durch eine grausige, dichte Abgas-/Feinstaubwolke durchkämpfen musste, die gerade im untergehenden Sonnenlicht richtig gut erkennbar war.
Diese Woche habe ich dann noch den Termin für das 15000er Service, habe der Werkstatt mitgeteilt, dass sie mir den Filter doch bitte nicht tauschen sollen, hoffe das klappt *fingerscrossed*